1-Mit Kur’an Werkstatt, beabsichtigen wir, die Meal von Kur’an al Karim rezensierend zu lesen,
uns an den Klang der natürlichen, blumigen , arabischen Sprache anzupassen,
von ihm sich leiten zu lassen, sowie mit Meal assoziierend und den Sinn verstehend eine Tür zu öffnen
*(Meal: Ungefähre Übersetzung der Bedeutung von Ajah und Hadith , in die jeweilige Muttersprache)
*. (rezensieren: Ein Urteil abgeben, seine Meinung äußern, Kritik üben; gerecht, hart, milde urteilen)
2-Meal ist nicht etwas, was man nicht hinterfragen könnte. Viele Mealschreiber heben die geschichtlichen Aspekte hervor oder behandeln die Offenbarung als tote Zitate. Wiederrum gibt es andere, die die Sätze nur nach Vorlagen bilden und sie wiederholen. Manche kappen die Wörter von ihren Wurzeln ab und machen somit auch deren Bedeutungen nichtig. Dadurch entstehen ohne besondere Mühe wirre Inhalte. Wir können uns aber bemühen die Kuranwörter, die sich aus sich selbst ableiten, zu verstehen, dann würden wir die Offenbarung mit ihrer eigenen Sprache und Auswirkung verstehen. Somit würde sich ein lebendiges Kuranverständnis bilden.
3- Meal ist wie eine Tür, um den Koran zu verstehen. Ohne eine Tür kann man kein Haus betreten. Man kann aber auch kein Haus durch eine Tür ersetzen. Wenn man die Bedeutung der Meal mit dem Kuran gleichsetzt, dann hat man das Haus der Tür gleichgesetzt. Wenn man sich aussperrt und es einem nicht mehr möglich ist in ein Haus hineinzugehen, ist es wie, wenn wir die Meal als Kuran annehmen- wir können die Tür nicht öffnen und in das Haus des Kurans hineingehen. Meal gibt uns Auskunft darüber, wie man die Nachrichten zu verstehen hat. Genauso wie eine Babyflasche über die Muttermilch Auskunft gibt. Muttermilch kann man auch nur von der Brust der Mutter trinken. Muttermilch ist die zauberhafte Verbindung und seelische Vereinigung zwischen Mutter und Kind. Kuran erfordert das lebendige Verständnis des Menschen. Im Leben finden wir die Auswirkung der Offenbarung. Diese Kuranwerkstatt beabsichtigt die vorhandenen Bedeutungen des Kurans im Leben eines Menschen mit seinen Auswirkungen zu vereinigen.
4-Die Kuransprache ist die reinste Form vom Arabischen. Die Sprache des Kurans (Kuranisch) zu lernen ist einfacher als Arabisch. Die Wörter aus dem Kuran sind im Türkischen schon vorhanden. Wer sein Türkisch vertieft, nähert sich sowieso der Kuransprache an. Wenn wir den Schatz unter unserer Zunge entdecken, wird uns der Kuran als Schatzquelle bewusst. Die im Kuran verwendete Sprache wurde in die reinsten, tiefsinnigsten, klarsten, am besten verständlichen und am einfachsten ausdruckbaren Wörter gefasst. Wenn wir einmal verstanden haben die Sprache einer Ayet aufzulösen, dann können wir die Sprache der anderen Ayets besser und schneller lösen.
5-Die Möglichkeiten im Arabischen und Türkischen sind unterschiedlich. Im Arabischen werden die Wörter aus dem anderen geboren und sie ernähren sich gegenseitig im Herzen des anderen, um zu gedeihen. Im Türkischen gibt es auch Beispiele dafür wie “gül gülmedi gitti” Die Rose lachte nicht und ging weg (Rose=Blume aber auch Mädchenname Rosi. Gülmedi = hat nicht gelacht, wird aus dem gleichen Wort abgeleitet). So wie es mit gleichem Klang und Harmonie nicht ins deutsche zu übersetzen ist, ist es auch unmöglich diesen Fluss der Eigenschaften von Wohlklang und die Übereinstimmung vom Sinn des Kuran vom Arabischen ins Türkische zu übertragen. Bei der Reise zur arabischen Wortwurzel stellt man fest, dass in ein und demselben Ayet sich zwei gegensätzliche Bedeutungen befinden. Die augenscheinlich auffällige Bedeutung verbirgt eine andere neue. Das beste und typische Beispiel dafür ist “akimussalat”, was ins türkische mit “beten” übersetzt wird. Das Wort “Zekat” ist mit “Reinigung“ ins türkische, ohne die Wurzelbedeutung zu berücksichtigen, mangelhaft übersetzt worden. Wenn man wie bei dem Wort “salli” die Bedeutungen wie “hochheben, Rückrat haben” bei der Übersetzung ins Türkische ganz außer Acht lässt, entstehen dadurch ernsthafte Verständnisprobleme. Genauso ist es bei dem Wort “Din”. Wenn man da die Bedeutung der Wurzel aus dem Arabischen “dāna – Schuld“ zu erwähnen außer Acht lässt, hat man schon die nächste Verständnis- und Erklärungsbeschränkung bei dem Ayet Meal von dem Wort ”am Tage des Din’s”.
*(yaum ad-dīn /Tag des Jüngsten Gerichts, bei Sura al Fatiha)
6-Im Arabischen kommen die Nebensätze nach dem Hauptsatz. Dies ist auch die Denkreihenfolge im Kuran. Im Gegensatz dazu befindet sich im Türkischen der Nebensatz am Anfang. Wenn man dies nicht berücksichtigt, hat man schon die grundlegenden Bedingungen des Tauhid von “lâ ilâhe illallah” nicht sinngemäß ins Türkische übertragen können. Denn nach dem türkischen Satzbau ist es nur in der umgekehrten Reihenfolge möglich, dies zu übersetzen. Im arabischen Satzbau lehnt man erst die vorhandenen Götter mit den Wörtern “la ilahe” ab, dann bezeugt man Allah als einzigsten Gott mit den Wörtern “illâ Allah”.
Wer nicht zuerst die sichtbaren Götter ablehnt kann, auch kein ALLAH als einzigen Gott bezeugen. Dieser Satz steht bei der türkischen Meal als “Außer ALLAH gibt es keine anderen Götter”. Eigentlich hätte man das Wort “ALLAH” als letztes Wort sagen müssen. Also nachdem man alle in Frage kommenden Götter abgelehnt hat, muss man ihn als ALLAH bestätigen.
Wenn man diese Feinheiten außer Acht lässt, verändert man nicht nur Satzbau im Arabischen, sondern auch den Sinn des Satzes und das darauf basierende Denkschema.
7-“Cin/ Dämon, Cennet/ Paradies, Cenin/ Fötus, Mecnun/ verrückt“ werden ins Türkische als einzelne Wörter ohne nähere Verbindung oder Verwandtschaft miteinander übersetzt, obwohl sie die aus der gleichen Wurzel entstanden sind. Jemand der nur Meal liest, wird diese Andeutungen niemals erkennen oder wahrnehmen. Ein Intellekt, der sich die einfache Klarheit und Reinheit der Kuranwörter aneignet und verinnerlicht, wird aus dieser Wortverwandtschaft mehr Bedeutungen erkennen und Aha- Erlebnisse erreichen.
8-Der Kuran spricht nicht die Kuranspezialisten an (Theologen, religiöse Seelsorger, islam. Rechtsgelehrte, Kuraninterpräten oder Kuran Kommentatoren). Er spricht “den Mensch” an. Jeden der bestrebt ist überzeugt zu sein. Das Kuranverständnis anderen zu überlassen, ist sich selbst als Mensch zu verleugnen, gleichzusetzen.
9-.Wir hatten am Anfang gesagt, dass Kuran-arabisch einfacher ist als Arabisch. Die in unserem Heimat seit Jahren verwendete arabische Grammatiklehre “Emsile, Bina, Maksut” hat dazu geführt, dass die Menschen in Details ertrunken sind, aber keineswegs die Kuran Klarheit sehen und erkennen konnten und dadurch auch nicht damit konfrontiert wurden. Man hat vor lauter Bäumen den Wald nicht erkannt. Erst in den letzten Jahren mit großer Mühe und Aufopferung gemachte Arbeiten, haben die Ängste in Bezug auf Arabisch weggeräumt und die menschliche Intelligenz auf das Kuran-arabisch aufmerksam gemacht. Dazu gehört das Werk von Alan Jones “Arabic Through Qur’an” und von Necla Yasdıman “Adım Adım Kur’ân Dili”. Diese Werke sind Hoffnungsträger und Wegweiser zugleich.
10-Etwas zu wissen und etwas zu leben sind zwei verschiedene Dinge. Z.B. weiß nicht jeder Mensch über das Wasser alles. Aber die Wasserspezialisten können Bände darüber schreiben. Das Wasser zu trinken hingegen erfordert keine Professionalität. Man muss dafür kein Spezialist sein. Über die Ayat zu sprechen und die Ayet zu empfinden sind unterschiedliche Handlungen.
F.A.G.
07.01.14