Eine islamische Frauenrechtlerin wird zur Botschafterin für muslimische Frauen in Europa Kurzportrait von Fatma Afife Gürsoy aus Bergheim, einer überzeugten Muslima, die sich aktiv für die Rechte von Frauen einsetzt. Fatma Afife Gürsoy wurde 1965 in Adana in der Türkei geboren und kam 1973 mit ihren Eltern und Geschwistern nach Deutschland. Heute ist die Tochter einer „Gastarbeiterfamilie“ eine Expertin für interkulturelle Kommunikation, für interkulturelle Kompetenz und für feministische Werte innerhalb des Islam. Im folgenden Portrait wird der Werdegang einer außergewöhnlichen Frau dargestellt, die mit ihrem weitreichenden soziologischen Wissen über die unterschiedlichen gesellschaftlichen und familiären Strukturen und Werte im Orient und im Okzident jeden Diskurs über Integration, Interkulturalität und Islamologie bereichert. Als Tochter einer Migrantenfamilie, die schneller deutsch lernte als die anderen Familienmitglieder, betätigte sich Frau Gürsoy schon als Kind, wie viele andere Migrantenmädchen auch, als Sprachmittlerin in allen Lebenslagen für die Familie. Neben der Unterschiedlichkeit der Sprachen werden diesen Mädchen dabei häufig auch die kulturellen und sozialen Unterschiede zwischen der Herkunftskultur und der deutschen Kultur bewußt. Einige unter ihnen entwickeln früh eine hohe Sensibilität für den Umgang mit unterschiedlichen Bräuchen, alltäglichen Gewohnheiten, einschließlich des diffizilen Umgangs mit vielfältigen Tabuthemen und werden so fast selbstverständlich auch zu Mittlerinnen zwischen den Kulturen. Als junge Frau lebte Frau Gürsoy zudem noch drei Jahre in den Niederlanden, wo sie eine weitere Sprache und eine weitere Alltagskultur kennenlernte. In dieser Zeit begann sie bereits, sich aktiv für unterschiedliche kulturelle Ausprägungen und ihre Auswirkungen auf das Zusammenleben von Mehrheitskulturen und Minderheitskulturen zu interessieren. Zurück in Deutschland eignete sie sich im Selbststudium und in Auseinandersetzungen mit Vertretern vieler gesellschaftlicher Gruppen und Institutionen ihr umfassendes soziologisches Fachwissen über Normen und Werte der unterschiedlichen Akteure der Zivilgesellschaft in Deutschland an. Dazu gehörten unter anderem Auseinandersetzungen mit Repräsentanten unterschiedlicher Minderheitsgesellschaften in Deutschland, mit Vertretern unterschiedlicher zivilgesellschaftlicher Akteure für Menschenrechte, wie zum Beispiel Feministinnen, und Repräsentanten unterschiedlicher Religionen. Auf dem zweiten Bildungsweg machte sie das Fachabitur und studierte Bauingenieurswesen. In dieser Zeit heiratete sie und wurde dann Mutter von vier Kindern. Als Migrantin und Mutter setzt sie sich ab dieser Zeit mit großem Engagement für die Bildungschancen für Kinder mit Migrationshintergrund ein. Ihr ist bewußt, dass gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe von Migranten und Migrantinnen sowie erfolgreiche Integration mit Bildungsteilhabe einher geht. Sie gründete mehrere Nachhilfe- und Hausaufgabenprojekte für ausländische Kinder um deren Bildungschancen zu verbessern. Als Ausländerbeirätin der Stadt Bergheim gründete sie auch eine Beratungsstelle für ausländische Frauen im Rathaus Bergheim, um dem hohen Beratungsbedarf gerecht zu werden, der seitens der Mütter ihrer Nachhilfekinder an sie herangetragen wurde. In der Auseinandersetzung mit den Themen und Problemen der Migrantenfrauen in Deutschland identifizierte Frau Gürsoy immer klarer den Unterschied zwischen den Normen der traditionellen patriarchalen orientalischen Kultur und den ursprünglichen Werten und Menschenrechten in Bezug auf den Status der Menschen in der islamischen Religion. Sie stellte sowohl bei den migrantischen Mitgliedern, als auch bei den deutschen Mitgliedern der Zivilgesellschaft eine Unaufgeklärtheit und ein hohes Mißverständnispotential bei diesen Themen und den daraus entstehenden Klischees und Vorurteilen fest. So wurde ihr die Aufklärung über diese Themen zu einem persönlichen Anliegen. Um ihr Wissen darüber zu vertiefen, absolvierte sie ein Zusatz- Fernstudium in Islamologie an der İslamologisches İnstitut, Wien. Dabei eignete sie sich ein Expertinnenwissen über die Geschichte des Islam, den soziologischen Hintergrund des Islam und ein umfassendes Wissen über die Inhalte und Aussagen des Koran an. Gleichzeitig erweiterte sie ihre interkulturelle Kompetenz in Bezug auf unterschiedliche Bräuche und Verhaltensnormen in unterschiedlichen Kulturen. Sie setzte sich zum Ziel, die Unterschiede zwischen religiösen Werten und Normen und orientalischen beziehungsweise okzidentalen Werten und Normen immer genauer zu differenzieren und auf ihre Ursprünge zurück verfolgen zu können. Neben der permanenten Aneignung von soziologischem Expertenwissen engagierte sie sich in zahlreichen interkulturellen Funktionen und Projekten – Im Migrami-Projekt für Kulturvermittlung der Stadt Bergheim – Als Deligierte des Ausländerbeirats der Stadt Bergheim im Landtag NRW – Als sachkundige Bürgerin für „Familie, Jugend und Kinder“ im Integrationsbeirat der Stadt Bergheim – Als Herausgeberin der zweisprachigen Integrationszeitung „Qua-Draht-Ich“ – Als Gründerin und Vorsitzende des „Elternvereins für türkischsprachige Kinder in Bergheim und Umgebung e.V.“ – Als Referentin in Vorträgen und Seminaren zum Thema „Integration und Interkulturalität“ – Als Lektorin für deutsche Übersetzungen bei islamischen Buchverlägen – Als „Frontfrau“ der Anti-Diskriminierungskampagne der Bundesregierung „Vielfalt statt Einheit“ (2008) – Als Gründerin und Geschäftsführerin eines interkulturellen Bildungszentrum – Als Gründerin eines Hilfsprojekts für obdachlose Waisenkinder und Wittwen in der Türkei – Als erste weibliche Vorsitzende der Frauenabteilung der DITIB-Moschee in Bergheim – Als Teilnehmerin bei zahlreichen Posdiumsdiskussionen zum Thema „Werte und Normen und Geschichte des Islam“ – Als Mitglied der islamischen Frauenorganisation beim Familienministerium der Bundesregierung Für ihr langjähriges vorbildliches Engagement für die Rechte der Frauen im Islam erhielt sie im August 2015 als einzige türkische Frau vom Sultanat von Buayan Darussalam, Südphilippinen ehrenhalber den Adelstitel einer Prinzessin und wurde auch zur Botschafterin für die Länder Deutschland, Türkei und Niederlande ernannt. Mit ihrem detaillierten Wissen und ihrer hohen kommunikativen Kompetenz bereichert sie jede gesellschaftspolitische Veranstaltung zu den Themen „Interkulturalität, Integration, kultur- und geschlechtsspezifische Rollenbilder, islamische Werte und Normen, kulturelle und religiöse Identitäten“. Mit Humor und Schlagfertigkeit vertritt sie ihre Thesen und Positionen zu den vielfältigen Ausprägungen von Kultur und Religion in einer Gesellschaft. Verwurzelt in ihrer eigenen Identität bleibt sie stets ein Vorbild für Respekt gegenüber anderen Kulturen und Religionen und ein Vorbild für lebendiges Interesse an den unterschiedlichen Identitäten. Regina Schwarz Bildungsreferentin Frauenrechte Juli 2016
Connect with Us
Social menu is not set. You need to create menu and assign it to Social Menu on Menu Settings.
Kategoriler
- Almanca-Türkçe
- Ana Sayfa
- Basında Fatma Afife Gürsoy
- Fatma Afife Gürsoy Kimdir
- Filipinin Tarihi
- Filipinler
- Gazete Haberleri
- Gazete Makaleleri
- Genel
- Gezileri
- Makamları
- Medyada Ben
- Mindanao Adası
- Moro Savaşçıları
- Musa Baba
- Newsbeat
- Princess Fatma Afife Gürsoy of Keradjaan Buayan Darussalam
- Projeleri
- Şiirleri
- SOSYAL MEDYA YAZILARIM
- Sözlerim
- Sports
- Stories
- Tech
- Televizyon Yayınlarım
- Toplumsal Eleştirileri
- ünvanları
- World